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Samstag, 17. März 2012

Gedanken zur Schule - Kinder werden ja auch groß

Hallo,

als Mutter von zwei Schulkindern beschäftige ich mich zwangsläufig immer wieder mit der Frage, wie unser Schulsystem verbessert werden kann. Dass es verändert werden muß - ich glaube, das ist jedem klar.

Vor einigen Tagen warb in unserer Einkaufsmeile wieder eine Initiative für Veränderungen. Inhalt war, dass bei uns schon längst keine Chancengleichheit mehr herrscht, wenn es das überhaupt jemals gab. Jeder versucht doch, sein Kind auf einem Gymnasium oder einer Freien/Privaten Schule unterzubringen, weil wir wissen, dass dort Bildung noch halbwegs gewährleistet wird und auch der Umgangston noch annehmbar ist. Dabei finde ich nicht, dass meine Kinder um jeden Preis Abitur haben müssen.

Ich für mich stelle das ganze System in Frage: die Inhalte, die Methoden, die Strukturen. Mal ganz abgesehen von der Organisation. Ich weiß schon jetzt, dass meine Tochter, die nächstes (Schul-)Jahr in die 5. Klasse kommt, permanent Ausfallstunden haben wird. So war es jedenfalls in den letzten Jahren und im nächsten hat nicht einmal jede Klasse eine Klassenlehrerin. Meist knapp 30 Kinder pro Klasse, nicht genug Ansprechpartner und Bezugspersonen. Von den wenigen ziemlich überforderten Kräften haben einge selbst erhebliche psychische Probleme (bei uns erlebt und noch immer aktuell). Dem Mobbing der Schüler untereinander kann auch nicht viel Einhalt geboten werden (ebenfalls selbst erlebt). Das ganze System krankt.

Ich bin durchaus Anhängerin einer klassischen Bildung, nur bin ich dagegen, diese ganz stur und völlig ohne Zusammenhang zur tatsächlichen Lebenswelt der Kinder in sie hineinzupressen.

Schule - und zwar für jedes einzelne Kind, ob mehr oder weniger begabt, und egal, aus welcher Bevölkerungsschicht - muß modern sein (an technischen Geräten und den Wissensstand betreffen), weniger Schüler pro Klasse, wesentlich mehr und viel besser auf die Praxis vorbereitete (und gut bezahlte!) Lehrer. Schulpsychologen, Sozialarbeiter, Mediatoren gehören in jede Schule. Alle Schulen sollten grundsätzlich gleich sein und eben ein bestimmtes Einzugsgebiet haben. Damit meine ich nicht einheitlich gleich und monoton, nein - ich finde nur, alle Kinder, die zusammen (in einer Gegend) leben, sollten auch gemeinsam unterrichtet werden. Die Ausstattung und die Möglichkeiten der Schulen sollten aber in etwa gleich sein, so dass die Frage nach einer besseren oder schlechteren Schule gar nicht im Raum steht. In kleinen Gruppen können auch langsamere Kinder ausreichend gefördert oder begabte Kinder intensiver gefordert werden. Ich bin gegen Hausaufgaben, bieten wir den Kindern lieber interessante Freizeitbeschäftigungen oder einfach mal Entspannung an. Und viel mehr Praxis. Heute können doch die Kinder gar nicht mehr wirklich aktuelle Inhalte lernen, alles ändert sich doch alle Nasen lang. Neben einer Grundbildung (Lesen, Schreiben, Grundrechenarten) müssen die Kinder doch mehr darin fit gemacht werden, zu lernen, wo sie die Information herbekommen und wie sie damit umgehen. Sie müßten sich vielseitig in der Praxis ausprobieren dürfen und selbst entscheiden können, was sie vertiefen möchten. Wenn sie sich einen Beruf für sich vorstellen können, sollen sie es doch mal ausprobieren und dann entscheiden, ob sie ihn lernen möchten. Für die Berufsausbildung oder das Studium sollte es intensive Eignungstests (z. B. und vor allem für Lehrer) geben. Besteht doch eine Wissenslücke, kann man diese durch einen Kurs an der Schule schließen und probiert's nochmal. Andere entscheiden sich vielleicht anders, wenn sie gesehen haben, dass Vorstellung und Realität eben nicht zusammenpassen.

Im Übrigen hat auch Religion - egal welche - in einem laizistischen Staat nichts in der Schule verloren und gehört für mich definitiv nur in den privaten Bereich. Ich frage mich, wieso es immernoch Religionsunterricht gibt. In manchen Schulgesetzen steht doch tatsächlich noch, dass zur "Ehrfurcht vor Gott" erzogen werden soll (sinngemäß).

Das sind nur so grobe Vorstellungen, aber ich glaube fest, dass die Richtung gut ist. Leider kostet das. Und offenbar sind unsere Politiker, die ja nur 4 Jahre vorausdenken müssen, einfach nicht fähig, nicht willig oder auch wegen verschiedener Zwänge nicht in der Lage, groß angelegte Veränderungen überhaupt anzudenken. So ist es ja z. B. auch mit der Rente.

Ein vernünftiges Schulsystem würde viel mehr kosten als man schon jetzt ausgibt und bringt (kurzfristig und engstirnig gedacht) nichts ein. Geld regiert die Welt. Sehr traurig.

So können wir nur hoffen, dass unsere Kinder die Schule irgendwie überstehen - und das denke ich wirklich - und bin sehr traurig darüber, weil wir die Chance für unsere nächste(n) Generation(en) vertun.

Ich könnte hier noch ewig weiter spinnen. Leider bringt das ja nichts.

Also erstmal

bis bald!

Angela

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